*Rezensionsexemplar
Informationen zur Autorin
Nalini Singh wurde auf den Fidschi-Inseln geboren und ist in Neuseeland aufgewachsen. Nach verschiedenen Tätigkeiten, unter anderem als Rechtsanwältin und Englischlehrerin, begann sie 2003 eine Karriere als Autorin von Liebesromanen, mit denen sie regelmäßig auf die internationalen Bestsellerlisten gelangt.
Quelle: LYX Verlag
- Informationen zum Buch -
Autorin: Nalini Singh
Übersetzung von Patricia Woitynek
Verlag: LYX
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
425 Seiten
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
ISBN: 978-3-7363-1072-8
Ersterscheinung: 28.02.2020
- Klappentext -
- Meinung -
"Wo ist da die Romantik?"
"Das könnte ich nie machen!"
"Warum sollte man einen völlig Fremden heiraten wollen, da ist man dann schon sehr verzweifelt." ...
Gedanken, die den allermeisten von uns durch den Kopf gehen, wenn sie an arrangierte Ehen denken. Aber für viele geht eine solche Ehe auch mit Tradition, Kultur und Glück einher und besonders in indischen Familien sind arrangierte Ehen nichts Ungewöhnliches.
Nayna, die einer sehr kulturellen Familie entspringt, stimmt also zu, sich von ihren Eltern verheiraten zu lassen, um diese glücklich zu stimmen. Doch bevor sie das "Leben im Gefängnis" angeht, möchte sie noch für einen letzten Abend ihre Freiheit genießen. Und so lernt sie Raj früher als geplant kennen...
Obwohl Nayna und Raj aus demselben Kulturkreis stammen, haben sie doch sehr unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft.
Seit sie denken kann, steht die 28-jährige im Schatten ihrer großen Schwester. Und da Madhuri die Abenteurerin ist, muss Nayna die Brave mimen. Immer darauf bedacht ihre Eltern nicht zu enttäuschen, hat sie sich einiges im Leben entgehen lassen. Weshalb ihr nun Reisen, Abenteuer und berufliche Wagnisse vorstreben. Aber so ganz im Klaren, was sie eigentlich machen will, ist sie sich nicht. Dadurch, dass die Protagonistin nie frei und unabhängig von ihrer Familie gelebt hat, wirkt sie sehr naiv und in meinen Augen für ihr Alter ein wenig unreif.
Der leidenschaftliche Raj hingegen ist das andere Extrem. Als Leiter einer Baufirma und ältester Sohn fällt es ihm leicht das Ruder in die Hand zu nehmen. Er weiß genau was er will und mit seiner selbstbewussten Art, fällt es ihm auch nicht schwer das zu äußern. Ihm strebt ein traditionelles Leben vor. Heirat, Kinder und ein entspannter Alltag reichen ihm völlig aus. Man sollte meinen, eine gemeinsame Zukunft scheint aussichtslos...
Mir hat es sehr gefallen wie Nalini Singh die kulturellen und traditionellen Aspekte indischer Familien in die Geschichte eingebunden hat. Große Familien, leckere Speisen und reichlich Chai, pompöse Hochzeiten, wunderschöne Gewänder, Kosenamen und ständig droht ein Drama auszubrechen. Die Autorin hat an alles gedacht und es war unglaublich toll davon zu lesen.
Doch trotz der wundervollen Atmosphäre hat sich die Geschichte in meinen Augen sehr gezogen. Gefühlt in jedem zweiten Kapitel war sich Nayna unsicher wegen Raj und auf Dauer wurde das ziemlich anstrengend. Es kommt so rüber als würde sie sich ihre Liebe zum Bauleiter einfach aus Trotz nicht eingestehen wollen, da sie ja endlich frei von ihren Eltern entscheiden will. Aber mit dieser Handlung schießt sie über das Ziel hinaus, denn so mach sie nicht nur Raj, welcher sie im übrigen vergöttert, sondern auch sich selbst unglücklich.
Natürlich will man wissen wie es mit den beiden ausgeht, denn zeitweise hat man das Gefühl, dass man am Ende von keiner Hochzeit lesen wird. Aber dieses Ständige hin und her hat oft dafür gesorgt, dass ich bereits nach 30 Seiten eine Pause von der Geschichte gebraucht habe.
Dennoch finde ich, dass Cherish Hope eine unterhaltsame Lektüre für zwischen durch ist, die mich vor allem durch den indischen Hintergrund für sich gewinnen konnte. Außerdem macht sie einem klar, dass man oft ein viel zu extremes Bild von arrangierte Ehen im Kopf hat und dass sie manchmal gar nicht so schlimm ist, wie man sich das vielleicht vorstellt.
- Bewertung -
★★★
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